Chirotherapie

Was ist Chirotherapie?

Unter Chirotherapie versteht man eine Behandlungstechnik, bei der Wirbel oder Gelenke in die richtige Position geschoben werden. Der Begriff kommt aus dem Griechischen: Chiros - die Hand. Bereits im 5. Jahrhundert vor Christus beschreibt Hippokrates das Andrücken von Wirbeln, was darauf hinweist, dass das "Einrenken" von Wirbeln schon vor mehr als 2000 Jahren gelehrt wurde. Auch in den Schriften der Hildegard von Bingen werden Aufzeichnungen über die manuelle Behandlung von subluxierten Wirbeln angeführt. Im späten Mittelalter gerieten diese Techniken weitgehend in Vergessenheit. Gelegentlich konnte ein Wanderchirurg noch solche Tätigkeiten ausführen. Erst durch Palmer - ein amerikanischer Gemischtwarenhändler und Laientherapeut erfuhr die Chiropraktik in den USA große Verbreitung. In Europa setzte die Entwicklung der Chirotherapie nach 1945 ein. Hier haben sich zwei Schulen durchgesetzt, deren Ziel die schonende, teils mobilisierende, teils manipulative Behandlung der Wirbelsäule darstellt. Dabei steht nach der Sell´schen Schule in Isny die schmerzfreie Mobilisierung eines blockierten Wirbels in die schmerzfreie Richtung im Vordergrund. Gegen den Schmerz eines Patienten wird dabei nicht gearbeitet, da Schmerz immer ein Warnsymptom darstellt.

Ist die Chirotherapie gefährlich?

Bei Beachtung der Kontraindikationen und der Schmerzen des Patienten sowie der gültigen Ausbildungsstandards ist die Chirotherapie nicht gefährlich. An der Halswirbelsäule wird jeder Chirotherapeut besonders sorgfältig und vorsichtig sein. Der Begriff des "Einrenkens" ist dabei irreführend, da er suggeriert, der Arzt "reiße" am Hals, bis der Wirbel wieder da steht wo er hingehört. Alle seriösen Chirotherapeuten wissen, dass der anatomische Aufbau der Wirbelsäule, insbesondere der Halswirbelsäule Gefahren der Gefäßwand-Quetschung in sich birgt, die eine Manipulation an der Halswirbelsäule potentiell gefährlich sein lassen können. Die Berichte in den Medien über schreckliche Folgen solcher Manipulationen haben auch für meine Ausbildung Konsequenzen gehabt.

Aus diesem Grund muß vor einer Chirotherapie an der Wirbelsäule eine aktuelle Röntgenaufnahme vorhanden sein, um über die lokalen Verhältnisse genau Bescheid zu wissen und Ihnen nicht Schaden zuzufügen. Außerdem wende ich seit langem an der Halswirbelsäule nur osteopathische - mobilisierende Techniken an, bei denen Sie aktiv mitarbeiten müssen. Und: nicht jede Blockierung lässt sich „einrenken“!

Übrigens...
ist eine Blockierung an der Wirbelsäule, des Beckens oder eines Gelenks allgemein nicht gleichzusetzen mit einer „Verrenkung“ oder gar „Ausrenkung“. Dies bezeichnet den umgangssprachlichen Ausdruck für eine muskuläre, starke Verspannung in einem Bewegungssegment, ausgelöst durch einen nervalen Reflex auf der Ebene des Rückenmarks.